Die Schweizer Allianz für Kollaborative Mobilität (CHACOMO) vertritt als Branchenverband die Interessen der Shared Mobility Anbieter in der Schweiz. Sie setzt sich dafür ein, dass Sharing-Angebote in den Schweizer Städten und Gemeinden zu einem wichtigen Baustein einer zukunftsfähigen Mobilitätsentwicklung werden. Um diesen Anspruch zu verwirklichen, steht CHACOMO für eine faire Regulierung der unterschiedlichen Angebotsformen ein – denn nur als kollaboratives Ökosystem kann die Shared Mobility ihren Beitrag zu mehr Nachhaltigkeit im Stadtverkehr leisten.
Elektrische Trottis bzw. eScooter sind ein wichtiger Teil dieses Ökosystem, wobei die Zahl der in der Schweiz gemeinschaftlich genutzten eScooter von Jahr zu Jahr stark zunimmt. Die Flotten der CHACOMO-Mitglieder Voi, Tier, Lime, Bolt und Bird umfassen aktuell rund 7‘500 Fahrzeuge.
Im untenstehenden Positionspapier haben wir dargelegt, wie geteilte eScooter mithelfen, den städtischen Verkehr ökologischer, sozial gerechter und wirtschaftlich effizienter zu gestalten. Angesichts der rasanten Marktentwicklungen stehen Schweizer Städte und Gemeinden vor der Herausforderungen, diese Nachhaltigkeitspotenziale optimal auszuschöpfen, geteilte eScooter möglichst konfliktfrei in den öffentlichen Raum einzubinden und mit dem bestehenden Mobilitätsangebot zu vernetzen.
Vor dem Hintergrund der Nutzen für Gesellschaft und Klima haben Städte und Gemeinden ein vitales Interesse daran, dass eScooter-Sharing auch in der Schweiz langfristig auf privatwirtschaftlicher Basis betrieben und weiter entwickelt werden kann. Dies muss ein zentrales Ziel bei den anstehenden Regulierungsbestrebungen darstellen. Die Entrichtung von Gebühren für die Nutzung des öffentlichen Raums steht diesem Ziel konträr gegenüber. Bei den Anbietern von eScooter-Sharing handelt es sich durchwegs um Firmen, die noch nicht vollends etabliert sind und deren Geschäftsmodell noch verletzlich ist. Deshalb appellieren wir an alle Städte und Gemeinden, grundsätzlich bei regulatorischen Massnahmen äusserst zurückhaltend zu sein, insbesondere bei der Erhebung von Gebühren. Das Ziel sollte sein, die Wirtschaftlichkeit von eScooter-Sharing in Schweizer Städten nicht zu gefährden und zu unterminieren. Ansonsten ist zu befürchten, dass die Anbieter vom Markt verschwinden, bevor sie sich etablieren können. Gefragt sind innovationsfreundliche, fachlich fundierte und von allen Akteuren gemeinschaftlich getragene Regularien.
CHACOMO hat es sich zur Aufgabe gemacht, auf verschiedenen Ebenen den Dialog zwischen der Branche und der öffentlichen Hand zu fördern und daraus Empfehlungen für die Regulierung und die Integration von eScooter-Sharing und weiteren Angeboten in den Stadtverkehr zu entwickeln. Wir freuen uns, wenn möglichst viele Fachpersonen aus unterschiedlichen Städten in diesen Prozess involviert sind.