Drei Fragen an... Youness Felouati, CEO 2EM

Youness Felouati
Youness Felouati

Youness Felouati, CEO 2EM

Was bewegt euch zu einer Mitgliedschaft bei CHACOMO?

Als wir 2012 mit 2EM, unserer Plattform für privates Carsharing, starteten, war es schwierig, die Leute von dieser Art alternativer Mobilität zu überzeugen. Es brauchte Zeit und Energie, um die Mentalität der Menschen zu verstehen und ihnen den ökologischen und ökonomischen Gewinn aufzuzeigen, von dem sie profitieren konnten. Heute ist das Carsharing zwischen Privatpersonen zu einer nicht mehr wegzudenkenden Realität geworden, aber es ist noch ein weiter Weg, um die Nutzung unserer Lösung in grossem Umfang zu verbreiten. CHACOMO hat eine wichtige Rolle zu spielen, um den Akteuren der geteilten Mobilität Gehör zu verschaffen, indem sie vollständig in das globale Verkehrssystem integriert werden.

Welchen Mehrwert bietet euer Produkt und welche Lücken im Verkehrssystem schliesst es?

Als führender Carsharing-Anbieter in der Schweiz ist es unsere Philosophie, bestehende Fahrzeuge gemeinsam zu nutzen, anstatt immer mehr davon zu produzieren.

Die Herstellung stellt über den gesamten Lebenszyklus eines Fahrzeugs einen grossen Umweltkostenfaktor dar, umso mehr bei Elektrofahrzeugen, deren Anteil an unserem Fahrzeugbestand wächst. Ausgehend von dieser Feststellung tragen wir durch die gemeinsame Nutzung unserer Fahrzeuge aktiv dazu bei, den CO2-Fussabdruck jedes unserer Mitglieder zu verringern.

Gleichzeitig haben bereits mehrere Studien bewiesen, dass Carsharing dazu führt, dass mehr Menschen zu Fuss gehen, Fahrrad fahren und für kurze Strecken öffentliche Verkehrsmittel nutzen. Wir bieten eine glaubwürdige Alternative zum Besitz eines eigenen Fahrzeugs. Durch die Optimierung der Nutzung unserer Fahrzeuge ist es unsere Aufgabe, deren Anzahl drastisch zu reduzieren, um sich diese Räume wieder anzueignen und sie den Bewohnern zurückzugeben.

Welche Rahmenbedingungen braucht es, damit euer Produkt sich durchsetzen kann?

Das Wissen und die Nutzung von Carsharing in der Schweiz ist noch sehr marginal. Es wäre wünschenswert, dass unterstützende Massnahmen angeboten werden, um diese Praxis zu fördern. Beispielsweise wäre es denkbar, dass Städte Parkplätze für Besitzer von Carsharing-Fahrzeugen kostenlos zur Verfügung stellen. Dies könnte auch durch die kostenlose Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel für diese, Steuererleichterungen, massgeschneiderte Versicherungslösungen und Informationskampagnen geschehen.

Derzeit tendieren die Behörden dazu, Parkplätze zu streichen, Fussgängerzonen oder Tempo-30-Zonen einzuführen. Leider funktionieren diese Massnahmen allein nicht perfekt, da sie die Überlastung der Städte, insbesondere während der Hauptverkehrszeiten, nicht verhindern.

Wenn man diese Massnahmen mit einer massiven Förderung des Carsharings koppelt, wären sie wahrscheinlich viel wirksamer!

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