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Drei Fragen an... Corsin Sulser, CEO Parcandi

Corsin Sulser
Corsin Sulser

Corsin Sulser, CEO Parcandi

Was bewegt euch zu einer Mitgliedschaft bei CHACOMO?

Wir wollen die Shared Mobility in der Schweiz vorantreiben, da unser Geschäftsmodell auf dem Sharing für Parkflächen basiert. Sharing ist für uns alternativlos, da alle Ressourcen heute knappt sind. Daher müssen wir damit sorgsam, d. h. so effizient wie möglich, umgehen. Dies ist insbesondere für den Mobilitätssektor wichtig.

Der Austausch mit anderen Akteuren aus der Shared Mobilty ist für uns sehr wertvoll – daher ist die Parcandi AG eines der Gründungsmitglieder von Chacomo. Für eine Verbreitung der kollaborativen Mobilität braucht es eine Vernetzung mit den staatlichen Akteuren, insbesondere den Städte, Gemeinden, Kantonen und den relevanten Bundesämtern.

Welchen Mehrwert bietet euer Produkt und welche Lücken im Verkehrssystem schliesst es?

Die Parcandi-Plattform ermöglicht die geteilte Nutzung von ansonsten privat genutzten Parkflächen und macht diese für alle zugänglich. Anstatt privater, exklusiv genutzter Parkplätze und weniger zentraler grosser Parkhäuser, bieten wir ein engmaschiges Netz an flexibel buchbaren «privaten» Parkplätzen. So lösen wir gemäss unserer Vision das Parkproblem. Unsere Mission ist es, Parkplätze so zu verwalten, dass Zeit, Kapital, Raum und Emmissionen gespart werden. Konkret bedeutet dies:

  • zusätzliche Parkmöglichkeiten für Autofahrer im privaten oder beruflichen Kontext
  • reduzierter Raumbedarf und Verlagerung des Parkverkehrs vom öffentlichen Raum in den privaten Raum
  • optimierte Einnahmen für Eigentümer von Parkflächen
  • Flexiblere Nutzungsmodelle für Parker mit einer höheren Kostentransparenz
  • Weniger Suchverkehr durch Vorabreservation

Wir schliessen so die Lücken von traditionellen Parkmodellen:

  • Starre und exklusive Mietverträge bedeuten eine schlechte Ausnutzung der Fläche – wertvoller Platz im urbanen Raum wird verschleudert
  • Langfristig vermietete Parkplätze finden in der Stadt keine Nachfrage mehr – die Verkehrswende ist hier schon in vollem Gange und führt zu Einkommenseinbussen der Grundeigentümer
  • Autofahrer finden keine Parkplätze oder müssen sehr viel zahlen, weit laufen und lange suchen, bevor sie parken können
  • Leute von ausserhalb der Stadt sind häufig auf Ihr Auto angewiesen, da das ÖV-Angebot in der Agglomeration Lücken aufweist.

Welche Rahmenbedingungen braucht es, damit euer Produkt sich durchsetzen kann?

Zuallererst müssen Autofahrer unsere Plattform und unser Angebot kennen und schätzen. Hier haben wir seit unserer Gründung bereits eine hohe Bekanntheit und eine intensive Nutzung erreicht. Unser dichtes Netz an Standorten verdanken wir den Eigentümern und Verwaltungen der Liegenschaften, welche diese für eine geteilte Nutzung geöffnet haben. Hier sind wir für eine weitere Verbreitung auf zusätzliche Partner und deren Liegenschaften angewiesen.

Essenziell ist für uns zudem die Offenheit der Gemeinden, Städte und Kantone für Sharingmodelle im Parkbereich. Dadurch wird nämlich Suchverkehr vermindert oder besser verteilt. Dies können die Akteure durch eine vereinfachte Regulierung, welche Sharingmodelle fördert, gemäss dem Motto «sharing first» unterstützen und so die Eigentümerschaft, Unternehmen und Anbieter motivieren. Konkret sollten beispielsweise bereits erteilte Baugenehmigungen für weitere Nutzungen pauschal erweitert werden oder Unternehmen und Eigentümer durch Anreize zum Teilen von Parkflächen motiviert werden.

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