Für die durchgeführte Studie hat Bolt über ein
knappes Jahr in drei Reallaboren in Berlins Aussenbezirken und im Umland
eTrottinette und eBikes betrieben. Eine der wesentlichen Fragestellungen dabei
war, ob geteilte Mikromobilität ausserhalb von Gross- und Innenstädten als
mögliche Ergänzung zum öV genutzt wird und ob durch monetäre Anreize und einem Abstellsystem
(Free-Floating, virtuelle oder physische Abgabestationen) die Kombination von
Mikromobilität und öV begünstigt bzw. gesteuert werden kann.
Die Studie kommt zu folgenden Ergebnissen:
- Es wurde festgestellt,
 dass ein beträchtliches Potenzial besteht, kurze Autofahrten durch
 Mikromobilität zu ersetzen und längere Autofahrten in Kombination mit dem
 öV durchzuführen. Zwischen 60 % und 70 % der Befragten gaben an, dass sie
 geteilte eScooter/eBikes als Alternative zu ihrem eigenen Auto genutzt
 haben, wobei 25 % dies mindestens einmal pro Woche taten.
- Mikromobilität dient je nach
 Reallabor bei 51 % bis 67 % der Nutzenden als Zubringer zur nächsten
 Bahnstation.
- Am
 Stadtrand und in Kleinstädten tragen geteilte eScooter/eBikes dazu bei,
 den öV zu ergänzen, insbesondere zu Zeiten, wenn das öV-Angebot
 unzureichend ist. Darüber hinaus haben 70 % bis 90 % der Befragten
 angegeben, geteilte Mikromobilität als Ersatz für den Bus genutzt zu
 haben, wenn dieser nicht verfügbar oder unzuverlässig war.
- Unter
 vergleichbaren Bedingungen zeigten 75% der Befragten eine klare Präferenz
 für eScooter gegenüber eBikes.
- Virtuelle
 Abgabestationen sind aus Sicht aller befragten Akteure aufgrund zu
 grosser Ungenauigkeiten der GPS-Technologie nicht geeignet. Darüber hinaus
 fühlten sich die Nutzenden aufgrund fehlender Markierungen unsicher bei
 der Abgabe. Stationsgebundene Systeme mit festen und klar markierten
 Abstellflächen werden als zielführender angesehen. Unter bestimmten
 Voraussetzungen führen stationsgebundene Systeme nicht zu einer geringeren
 Nutzung im Vergleich zum klassischen Free-Floating-System.
- Die
 Nutzung in den Randgebieten war relativ hoch. An einigen
 Orten war die Anzahl der Ausleihen pro Nutzende höher als in der Berliner
 Innenstadt. Aufgrund der geringeren Bevölkerungsdichte ist ein
 wirtschaftlich tragfähiger Betrieb ohne finanzielle Unterstützung der
 Kommunen jedoch nicht immer möglich.
- Insgesamt
 spielte die Preisgestaltung keine entscheidende Rolle für die Nutzung in
 den Randgebieten.