News, 06.02.2024

Neue Studie zeigt: Geteilte Mikromobilität kann den öV ergänzen

Der Mobilitätsanbieter Bolt hat gemeinsam mit der Technischen Hochschule Wildau eine Studie zum Thema "Nachhaltige Nutzung von Sharing-Angeboten als Erweiterung des ÖPNV in Stadtrandlagen und kleinen Kommunen” mit drei Reallaboren durchgeführt. Die Erkenntnisse daraus klingen vielversprechend, so kann gemäss der Studie geteilte Mikromobilität in weniger dicht besiedelten Ortschaften das öV-Angebot ergänzen.

Für die durchgeführte Studie hat Bolt über ein knappes Jahr in drei Reallaboren in Berlins Aussenbezirken und im Umland eTrottinette und eBikes betrieben. Eine der wesentlichen Fragestellungen dabei war, ob geteilte Mikromobilität ausserhalb von Gross- und Innenstädten als mögliche Ergänzung zum öV genutzt wird und ob durch monetäre Anreize und einem Abstellsystem (Free-Floating, virtuelle oder physische Abgabestationen) die Kombination von Mikromobilität und öV begünstigt bzw. gesteuert werden kann.

Die Studie kommt zu folgenden Ergebnissen:

  • Es wurde festgestellt, dass ein beträchtliches Potenzial besteht, kurze Autofahrten durch Mikromobilität zu ersetzen und längere Autofahrten in Kombination mit dem öV durchzuführen. Zwischen 60 % und 70 % der Befragten gaben an, dass sie geteilte eScooter/eBikes als Alternative zu ihrem eigenen Auto genutzt haben, wobei 25 % dies mindestens einmal pro Woche taten.
  • Mikromobilität dient je nach Reallabor bei 51 % bis 67 % der Nutzenden als Zubringer zur nächsten Bahnstation.
  • Am Stadtrand und in Kleinstädten tragen geteilte eScooter/eBikes dazu bei, den öV zu ergänzen, insbesondere zu Zeiten, wenn das öV-Angebot unzureichend ist. Darüber hinaus haben 70 % bis 90 % der Befragten angegeben, geteilte Mikromobilität als Ersatz für den Bus genutzt zu haben, wenn dieser nicht verfügbar oder unzuverlässig war.
  • Unter vergleichbaren Bedingungen zeigten 75% der Befragten eine klare Präferenz für eScooter gegenüber eBikes.
  • Virtuelle Abgabestationen sind aus Sicht aller befragten Akteure aufgrund zu grosser Ungenauigkeiten der GPS-Technologie nicht geeignet. Darüber hinaus fühlten sich die Nutzenden aufgrund fehlender Markierungen unsicher bei der Abgabe. Stationsgebundene Systeme mit festen und klar markierten Abstellflächen werden als zielführender angesehen. Unter bestimmten Voraussetzungen führen stationsgebundene Systeme nicht zu einer geringeren Nutzung im Vergleich zum klassischen Free-Floating-System.
  • Die Nutzung in den Randgebieten war relativ hoch. An einigen Orten war die Anzahl der Ausleihen pro Nutzende höher als in der Berliner Innenstadt. Aufgrund der geringeren Bevölkerungsdichte ist ein wirtschaftlich tragfähiger Betrieb ohne finanzielle Unterstützung der Kommunen jedoch nicht immer möglich.
  • Insgesamt spielte die Preisgestaltung keine entscheidende Rolle für die Nutzung in den Randgebieten.
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