News, 24.11.2023
In allen Regionen der Welt wird gemäss den Studien-Verantwortlichen ein Wachstum der geteilten Mobilität erwartet. Das von der UN prognostizierte Bevölkerungswachstum in den Städten setzt die städtischen Verkehrssysteme weltweit unter starken Druck. Trotz der weltweiten Urbanisierung hat gemäss der Studie derzeit nur die Hälfte der Weltbevölkerung guten Zugang zu öffentlichen Verkehrsmitteln. Aus Sicht der Autoren bergen Shared Mobility Angebote ein grosses Potenzial für einen sozial gerechten Zugang zur Mobilität.
Es wird prognostiziert, dass die Entwicklung der geteilten Mobilität ihr rasantes Wachstum fortsetzen und ihren Anteil am städtischen Verkehrsmix bis zum Jahr 2030 voraussichtlich mehr als verdoppeln wird. Der aktuelle Anteil von 3 % wird sich schätzungsweise auf etwa 7 % erhöhen, so die Verantwortlichen der Studie. Dieser Trend wird auch durch die Zahlen von CHACOMO bestätigt, wo im Vergleich zum Vorjahr eine Steigerung der Nutzung um 50 % verzeichnet wurde.
Die Studie analysiert die Auswirkungen der Shared Mobility in drei Dimensionen:
Ökonomische Dimension: Gemeinsam geteilte Fahrzeuge wirken sich positiv auf Pendlerverkehr, Freizeit und Tourismus aus. Sie haben das Potenzial, die wirtschaftlichen Kosten von Luftverschmutzung und Verkehrsstaus zu verringern. Schätzungen zufolge beziehen im Jahr 2023 weltweit mehr als 9 Millionen Menschen ihr Einkommen aus gemeinsam genutzten Mobilitätsdienstleistungen. Diese Zahl wird bis 2030 voraussichtlich auf 16 Millionen ansteigen.
Soziale Dimension: Die geteilte Mobilität schafft Zugang zu Verkehrsmitteln in Gebieten und für Personen, die bisher unterversorgt waren. Shared Mobility kann eine erschwingliche Alternative zum privaten Pkw-Besitz sein und ist besonders für Personen mit niedrigem Einkommen von Vorteil.
Ökologische Dimension: Der Personenverkehr trägt zu etwa 40 % zu den weltweiten Verkehrsemissionen bei. Unter Berücksichtigung der Zunahme des multimodalen Verkehrs zeigt das Mobilitätsemissionsmodell der Studie, dass die geteilte Mobilität eine wichtige Rolle dabei spielen wird, die Nutzung des eigenen Autos bis 2030 in Städten wie Berlin um bis zu 20 % zu reduzieren. Die Gesamtauswirkung hängt jedoch vom Nutzungsverhalten, dem Substitutionseffekt und der Vernetzung mit anderen Verkehrsträgern ab. Gemäss Studie geben bis zu einem Viertel der Personen, die häufig Carsharing- und Ride-Hailing-Dienste nutzen, an, dass sie entweder den Kauf eines neuen Fahrzeugs hinauszögern oder darüber nachdenken, ihr Fahrzeug zu verkaufen. Die Nutzungsmuster beim E-Scooter-Sharing zeigen zudem, dass etwa 10 % der Fahrten direkt anstelle von Autofahrten stattfinden. Der positive Effekt gilt auch dann, wenn man die Substitution von emissionsfreundlichen Verkehrsmitteln wie das Gehen und Velofahren durch Mikromobilitätsdienste berücksichtigt.
Um das Potenzial der Shared Mobility voll auszuschöpfen, ist gemäss Studien-Verantwortlichen eine ganzheitliche, multimodale Planung unter Einbezug aller Beteiligten, die Elektrifizierung des Verkehrssystems und die passende Infrastruktur nötig. Wenn Shared Mobility durchdacht umgesetzt wird, kann sie die Verkehrseffizienz und -flexibilität erhöhen, die soziale Eingliederung durch bessere Zugänglichkeit verbessern und die Verkehrsemissionen verringern, so die Studien-Verantwortlichen.