3. SAMOSA vom 20. Juni 2023 zum Thema "Management geteilter Mikromobilität: Von freefloating zu stationsgebunden? "

Sechs Mal im Jahr öffnet der Shared Mobility Salon (SAMOSA) seine Türen und bietet Raum für Diskussionen und Begegnungen rund um die grossen Themen innerhalb der expandierenden Welt der geteilten Mobilität. Mit wechselnden Macher:innen aus der Shared Mobility-Branche im Mittelpunkt des jeweiligen Salons gehen wir jene politischen, betriebswirtschaftlichen, technischen und gesellschaftlichen Fragen an, die der gesamten Branche unter den Nägeln brennen. Die SAMOSAS werden gehostet von der Mobilitätsakademie des TCS.

3. SAMOSA vom 20.6.2023 zum Thema «Management geteilter Mikromobilität: - Von freefloating zu stationsgebunden?»

Die rasante Entwicklung von stationslosen Sharingangeboten mit elektrischen Trottinetten und eBikes stellt Behörden vor Chancen, aber auch vor Herausforderungen. Geteilter Mikromobilitätswerkzeuge führen zu neuen Nutzungsansprüchen und -konflikten im knappen öffentlichen Raum. Gefragt sind möglichst faire und einheitliche Regularien, aber auch neue Instrumente und Konzepte der Flächennutzung.

Zusammen mit unserem Gast, Markus Lübeck, Head of Market Development DACH bei Vianova, beleuchteten wir die Rolle von Datenplattformen für das Management geteilter Mobilität für Städte und Gemeinden. Vianova ist ein international tätiges Start-Up, das sich unter anderem auf die Bereitstellung von Datenplattformen spezialisiert hat, welche die Zusammenarbeit zwischen Behörden und Mobilitätsdienstleistern rund um das Management von geteilten Fahrzeugflotten verbessern soll. Geht die Entwicklung der geteilten Mikromobilität weg vom Freefloating hin zu stationsgebundenen Angeboten? Was tragen Datenplattformen wie jene von Vianova bei, um die Konflikte im öffentlichen Raum zu reduzieren?

Rückblick auf den dritten SAMOSA

Zusammenfassende Punkte aus dem Beitrag von Markus Lübeck und den Diskussionen

  • Mit dem Aufkommen des Bikesharings stellte sich für die öffentliche Hand erstmals die Aufgabe, im Bereich der Mikromobilität eine Ordnung in einem unübersichtlichen Markt zu schaffen. Markus Lübeck ist der Ansicht, dass diese Herausforderung in Deutschland vielerorts verpasst wurde, was dazu führte, dass die Städte beim Markteintritt des eScooter-Sharings noch stärker überfordert waren.

  • Den Anbietern von eScooter-Sharing ist sehr positiv anzurechnen, dass sie früh mit einer Kultur des Datenteilens auf die Städte zu gegangen sind.

  • Heute regelt jede Stadt die Mikromobilität individuell; verpflichtende Parkzonen setzen sich in gewissen Städten durch (Umwandlung von Free Floating hin zu einem dichten Netz von Parkplätzen). Die Aufgabe der Städte ist es, die Flächen dafür zur Verfügung zu stellen.

  • Auch mit fixen Parkzonen kann die Mikromobilität die erste und letzte Meile gut abdecken, indem ein genug dichtes Netz geschaffen und der öV damit gezielt gestärkt wird.

  • Die Situation in Paris ist insofern tragisch, weil die Stadt nicht imstande war, neue Mobilitätsformen wie das eScooter-Sharing in den öffentlichen Raum so zu integrieren, dass es funktioniert, denn eScooters werden nicht die letzte Form von Mobilitätsinnovation in den Städten sein. Paris hätte mehr in die regulatorischen Rahmenbedingungen investieren müssen, damit Alternativen zum privaten Auto gestärkt hätten können.

  • Regulatorische Entscheidungen der Städte sollten stets evidenz- und datenbasiert und in Abstimmung mit den Anbietern erfolgen. VIANOVA stellt hierzu die Datengrundlage bereit. Somit können Datenplattformen Städten bei der Einführung und der Kontrolle von geteilten Fahrzeugen Hilfe leisten. Daten vernetzter Fahrzeuge sind der Schlüssel zur Lösung zahlreicher Herausforderungen. Bei der Festlegung von Flottengrössen ist basierend auf die Nachfragedaten eine rollende Planung und Regulierung gefragt.

  • In der Schweiz herrscht seitens Städte gemäss VIANOVA ein gutes Marktverständnis für die Mikromobilität und ein konstruktiver Ansatz für geteilte Mobilitätsformen. Der Markt soll jedoch noch stärker datengetrieben gesteuert werden.

  • Derzeit führt VIANOVA keinen Benchmark für Städte, wie z.B. vergleichende Auswertungen auf nationaler Ebene durch, aber unter bestimmten Bedingungen wäre dies möglich.

  • In der Diskussion wird angeregt, die Allokation von Flächen nach Effizienzgrad zu verteilen; je öfters ein Fahrzeug auf einer Fläche bewegt wird, desto höher sollte es bei der Verteilung von Flächen priorisiert werden.
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